In den nun präsentierten Werken wird die ironische Zuspitzung, die Anordnung der Arbeit als Werk mit miterlebbaren Prozessen ad absurdum geführt. Wir sehen Tische mit unterschiedlich gemusterten Tischtüchern, auf denen Popcornmaschinen am „Popen“ sind, wie sich das nennt, wo jedenfalls Unmengen von Popcorn durch zwei Oeffnungen in der Tischplatte ausgespieen werden, sich so unter dem Tisch in einem hautfarbenen Netz ansammeln, in geradezu obszöner Haltlosigkeit voluminöser werden und unter dem Tisch hervorzuquillen beginnen. Das Geschehen scheint geteilt in ein scheinbar kontrolliertes (oberhalb der Tischplatte) und ein unkontrolliertes (zwischen den Tischbeinen). Das Anhäufen und Quillen erfährt seine Begrenzung nur durch das zusammenhaltende Netz.
Wir sehen ausserdem kleine Tische, auf denen ein Föhn in rythmischen Abständen eine Plastikhülle zu phallischer Form aufbläht und das darin enthaltende Popcorn – die „leere“ Nahrung -wild hinauf- und herumbläst. Sobald der Föhn ausschaltet, fällt alles wieder schlaff zusammen – nach einiger Zeit beginnt das Spiel von neuem. Was einmal als Prozess, als Verlauf von A nach B vorgeführt wurde – beispielsweise in der „Arbeit mit Teig“ – ist nun zur absurden Installation arrangiert. Als seien die überspannten Phantasien einer Hausfrau, die etwas allzu oft allein is(s)t, Farbe, Form, Struktur und Bewegung geworden: Das gleichzeitige Nebeneinander der Tische, die rythmischen Bewegungen der Plastikhüllen, das Ausspeien des Popcorns und sein unaufhaltsames Anhäufen zeigen das Prozesshafte als mit dem Einerlei grauer Tage, dem täglich-repetitiven Irrsin angereichert und zum belustigenden und zugleich beängstigenden Nonsens zugespitzt.
Nadine Olonetzky