Volumen Luft

Windrad

63


Kulturort Galerie Weiertal, Winterthur
„Alles im grünen Bereich“
Mai bis 13. September 2020


video



Die Arbeit «Windrad» beschäftigt sich wieder mit der unsichtbaren Materie «Luft». Diesmal aber nicht mit Staubsauger oder Fön, sondern mit dem Wind höchst persönlich. Jeder Wind ist eingebettet in ein weltumspannendes Luftzirkulationsystem und wird erst in Bodennähe lokal; world wide wind. Ganz lokal steht am Rand vom Obstgarten im Weiertal eine Stewi Wäschespinne, umgebaut zu einem Windrad. Die Wäsche übernimmt die Rolle der Windflügel. Auf dem Land, wenn man an einsamen Häusern oder Höfen vorbei kommt, verraten Wäschestücke, die wie Flaggen im Wind wehen, dass hier jemand lebt. Sie verraten auch, ob es eine Familie oder ein Männerhaushalt ist, ob es alte oder junge, sportliche oder übergewichtige Menschen sind. Es ist sehr intim. Wenn dann der Wind, sei es der West-, Ost- oder Biswind, das Rad zum drehen bringt, verbindet sich dieses sehr persönliche, sehr nahe mit der ganzen Welt. Vielleicht verhilft das Drehen auch zu einer schnelleren Wäschetrocknung. Ein Windtumbler sozusagen. Den Geschichten, die in ganz alltäglichen Dingen stecken, gilt mein besonderes Interesse. Ich will sie mit einem möglichst einfachen Dreh sichtbar machen. Bei dieser Arbeit verlasse ich mich auf den Wind, der ja, wie es heisst, ein launischer Kerl ist. Ich will bewusst nicht technisch nachhelfen. Er dreht das Rad wann er will.



manual

1 sitzt hier im Loch, wo sonst die Spinne im geschlossenen Zustand einrastet
2 Ende der Stange
3 Kugellager
4 Loch tiefer gesetzt