Auf zwei in der Wand verschraubten Konsolen liegt ein Blech mit einer „Miniaturrekonstruktion“ eines Naturphänomens. Darüber hängt ein Foto in jeweils derselben breite wie das Blech. Die grobkörnigen Fotos sind keine Beweise der Natur. Es sind Erinnerungen oder Sehnsüchte.
Wie Aquarien oder Blumentöpfe sind die „Rekonstruktionen“ ausgewählte und in den Innenraum geholte Naturschauspiele, die künstlicher Animation bedürfen. Sie bilden nicht nur nach, sondern lassen auch erleben: Düfte saftigen Grüns, eine Brise kräuselt das Wasser, Blasen steigen aus heissen Quellen….
Sie können im Stillstand betrachtet werden, müssen aber, um wirklich vollständig zu sein, in Funktion gebracht werden.
Ganz alltägliche Handlungen (kochen, Blumen giessen, Schalter betätigen) lösen ganz neue Welten aus. Dafür muss aber gehandelt werden.
Wenn niemand mehr ein Interesse an den „Biotopen“ haben, werden sie sichtlich verkümmern.
Biotope 1, 2 + 3
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Kunstpreis Ökologie der AEG,
Wanderausstellung 1992